Bouillé

[276] Bouillé (spr. bujé), François Claude Amour, Marquis de, franz. General, geb. 19. Nov. 1739 auf Schloß Cluzel in der Auvergne, gest. 14. Nov. 1800 in London, machte den Siebenjährigen Krieg mit, wurde Obergeneral aller französischen Streitkräfte in Westindien während des Krieges mit England und eroberte 1778–82 mehrere westindische Inseln. Er wurde 1790 Oberbefehlshaber der Armee der Maas, Saar und Mosel, hielt unter den Truppen strenge Zucht und unterdrückte einen Militäraufstand in Nancy rasch. Bei dem Fluchtversuch Ludwigs XVI. 1791 ins Geheimnis gezogen, wirkte er dabei tätig mit und mußte in die österreichischen Niederlande fliehen, trat in die Dienste Gustavs III. von Schweden und diente nach dessen Ermordung dem Prinzen von Condé. Später zog er sich nach England zurück. Seinem[276] Haß gegen die Revolution machte er in den »Mémoires sur la révolution française« (engl., Lond. 1797; deutsch, Hamb. 1798; franz. 1801, neue Ausg. 1859) Luft. Vgl. Gabriel, Louis XVI, le marquis de B. et Varennes (Par. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 276-277.
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