Carŏlus

[774] Carŏlus (C.- Dollar, C.-Piaster), der ältere spanische oder Säulenpiaster (s.d.), besonders der unter Karl III. und Karl IV. geprägte, vor 1772 = 4,4318, nach dem Gesetz von 1772 = 4,3979 Mk. (Gold: Silber = 151/2:1). Diese Piaster sind meist nach Afrika, Ostindien und Ostasien ausgewandert, wo sie C., auch Altkopftaler genannt werden. Am beliebtesten ist der mit dem Gepräge »Carolus IIII.«, den die Araber Abuarba (Vater der vier) nennen; in Abessinien, Kordofan und ganz Nordafrika wurden lange Zeit nur solche genommen. In Amoy, Futschou und den Seidendistrikten bildete der C. fast die einzige Kurantmünze und besaß als Schanghaidollar vor 1860 oft einen Überwert von 10–40 Proz., weshalb viele C.-Dollars von Privaten heimlich nachgemünzt wurden. In der neuern Zeit verschwinden die C. immer mehr gegenüber den mexikanischen Piastern, von denen gleich jenen 720 Stück zu 1000 Taëls gerechnet werden, obschon 652 mexikanische nur 642 C.-Dollar gleich sein sollen. – C. hieß auch eine gegen Ende des 15. Jahrh. in Frankreich entstandene Silbermünze = 10 Deniers.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 774.
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