Castaldi

[799] Castaldi, Pamfilo, angeblicher Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, geb. 1398 zu Feltre in der Provinz Belluno, gründete daselbst eine Schule der schönen Wissenschaften, die viele Fremde, auch aus Deutschland, dahin zog. Auf diesem Wege soll 1454 Gutenberg oder Faust Kenntnis von Castaldis Erfindung erlangt haben, wie dies Bernardi, Volsecchi u. a. Anfang der 60er Jahre des 19. Jahrh. behaupteten, sich dabei auf eine ungedruckte, gegen das Ende des 17. Jahrh. von dem Franziskaner Cambruzzi niedergeschriebene Geschichte von Feltre stützend, in welcher der fragliche Deutsche Fausto Comesburgo genannt wird. Ende 1880 angeblich im Staatsarchiv zu Mailand aufgefundenen Urkunden zufolge wäre C. 1472 vom Herzog Galezzo Maria Sforza als Lehrer des Buchdrucks an dessen Hof berufen worden, hätte auch von diesem ein Privilegium zur Errichtung einer Buchdruckerei tu Mailand erhalten. Auf Antrieb Bernardis wurde C. 1868 ein Denkmal zu Feltre gesetzt. Vgl. Bernardi, Zanghellini u. Valsecchi, Intorno a P. C. da Feltre e alla invenzione dei caratteri mohili (Mail. 1866); Fornari, P. C. Maestro dal stampo o l'invenzione dei caratteri mobibili (das. 1880); Fumagalli, La questione di P. C. (das. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 799.
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