Dumont d'Urville

[268] Dumont d'Urville (spr. dümóng dürwil'), Jules Sébastien César, franz. Seefahrer, geb. 23. Mai 1790 in Condé-sur-Noireau (Calvados), gest. 8. Mai 1842 bei Versailles in Folge eines Eisenbahnunfalles, trat 1807 in die französische Marine ein, nahm 1819 und 1820 an den Aufnahmen der Küsten des Griechischen Archipels und des Schwarzen Meeres teil und machte 1822–25 mit der Korvette La Coquille unter Kapitän Duperrey seine erste Reise um die Welt. Auf einer zweiten mit dem Astrolabe (1826–29) klärte D. das Schicksal des verschollenen Lapérouse auf; auf der dritten mit dem Astrolabe und der Zélée (1837–40) entdeckte er die antarktischen Länder Adélieland und Louis Philippe-Land. Außer zahlreichen Küstenaufnahmen, besonders von Neuseeland und Neuguinea, brachte D. reiches naturgeschichtliches, ethnographisches und ozeanographisches Material mit, weshalb ihn auch die Geographische Gesellschaft in Paris zum Präsidenten erwählte. 1840 wurde D. zum Konteradmiral ernannt. Er veröffentlichte: »Enumeratio plantarum in insulis archipelagi et litoribus Ponti Euxini« (Par. 1822); »Voyage de la corvette l'Astrolabe« (1830–35, 13 Bde. Tert und 6 Bde. Atlas); »Voyage pittoresque autour du monde« (1834, 2 Bde.; neue Ausg. 1859) und »Voyage au pôle sud et dans l'Océanie« (1841–54, 23 Bde. Text und 6 Abtlgn. Atlas; deutsch, Darmst. 1841–48, 3 Bde.). Vgl. Joubert. D. (neue Ausg., Tours 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 268.
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