Dumont

[394] Dumont (spr. Dümong), 1) Jean, Baron de Carlscroon D., Franzose, durchreiste Europa u. die Levante, lebte einige Zeit in Holland u. st. 1726 in Wien als kaiserlicher Historiograph. Er schr.: Beschreibung einer Reise in die Levante, Haag 1694; Corps universel diplomatique du droit des gens, Amst. 1726, 8 Bde., Fol., vervollständigt durch I. Barbeyrac, I. Rousset, I. Yves de Saint Brest, I. le Clerc, u. bildet so 19 Bde.; Batailles gagnées par le prince Eugene de Savoie, Haag 1725, 2 Bde., vervollständigt ebd. 1729–47, 3 Bde., Fol. 2) D. de Courset Georg, geb. 1746 in Boulogne sur Mer, Capitän der Cavallerie, verließ 1777 den Dienst u. widmete sich den ökonomischen Wissenschaften, fixirte sich in Courset bei Boulogne, legte dort einen Botanischen Garten an u. st. 1824. Hauptwerk: Le botaniste cultivateur, Par. 1798–1805, n.A. 1811, 6 Bde., mit 1 Supplembd. 1814, 7 Bde. 3) Pierre Etienne Louis, geb. 1759 in Genf, studirte daselbst Theologie u. wurde Prediger der Reformirten Gemeinde in Petersburg; er ging 1785 als Erzieher der Kinder des Lord Shelburn (nachherigen Marquis Lansdowne) nach London, der ihm eine einträgliche Sinecure bei der Schatzkammer verschaffte; hielt sich 1788–91 in Paris auf, wo er mit Mirabeau u. And. in Verbindung trat u. der Genfer Regierung manchen Dienst leistete; begleitete[394] 1792 Talleyrand nach London u. begann Benthams Ideen zu bearbeiten u. dessen Werke zu übersetzen; kehrte nach der Restauration nach Genf zurück, wurde 1824 Mitglied des Großen Raths u. st. 1829 auf einer Reise in die Lombardei. Er schr.: Souvenirs sur Mirabeau et sur les deux prémieres assemblées législatives; Traité de législation civi le et pénale, Genf 1802, 3 Bde., 2. A. 1820; Théorie des peines et récompenses, ebd. 1810, 2 Bde., 3. A. 1825; Tactique des assemblées législatives, ebd. 1815, 2. A. 1822; Traité des preuves judiciaires, ebd. 1823, 2 Bde.; De l'organisation judiciaire et de la codification, ebd. 1828. 4) Jean Sebastian César D. d'Urville (spr. D. Dürwill), geb. 1790 in Condé sur Noireau, trat als Schiffsfähnrich in die französische Marine, besuchte 1819 u. 1820 in naturhistorischem Interesse die bedeutendsten Inseln des Mittelmeeres u. die Küstenländer des Schwarzen Meeres; machte 1822 mit Capitän Duperrey, 1826–29 mit der Fregatte Astrolabe u. 1834 auf der Zelee drei Weltreisen u. machte bes. im Großen Ocean u. in den Südpolarländern viele Entdeckungen. 1840 entdeckte er am 19. Jan. einen südlichen Continent, den er nach seiner Gemahlin Adelie benannte, u. wurde Contreadmiral; 8. Mai 1842 verunglückte er mit seiner Gemahlin u. seinem einzigen Sohne auf der Paris-Versailler Eisenbahn. Ihm wurde 1844 in seiner Vaterstadt ein Denkmal gesetzt. Er schr.: Enumeratio plantarum, quas in insulis archipelagi et litoribus ponti euxini collegit, Par. 1822; Voyage autour du monde, ebd. 1834, 2 Bde.; auch schrieb er das beste Pflanzenverzeichniß der Falklandsinseln. 5) Andr. Hubert, geb. 1809, Geolog, wurde 1835 Professor der Mineralogie u. Geologie an der Universität Lüttich u. st. 28. Febr. 1857. Er war seit 1834 Mitglied der Belgischen Akademie u. erhielt auf der Pariser Weltausstellung von 1855 die große Ehrenmedaille. Er ist Verfasser der Carte géologique de la Belgique.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 394-395.
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