Fearnley

[366] Fearnley (spr. férnlĭ ), 1) Thomas, norweg. Maler, geb. 27. Dez. 1802 in Frederikshald, gest. 16. Jan. 1842 in München, bildete sich auf der Kunstschule in Christiania und auf der Akademie in Kopenhagen, setzte dann 1823–27 seine Studien in Stockholm fort,[366] unternahm Reisen durch Norwegen und Schweden, brachte 1829–30 anderthalb Jahre in Dresden zu, daselbst seine Kunst unter Dahls Leitung ausübend, und verweilte hierauf längere Zeit im Salzburgischen und in München. Mehrere seiner besten Landschaften stammen aus jener Zeit, z. B. die Ansicht der Marum-Elf, der Justedalsgletscher, eine Entenjagd auf dem Königssee etc. 1832 begab sich F. nach Rom, wandte sich 1835 nach der Schweiz und ging dann nach Paris, um von hier aus über die Niederlande und London nach seiner Heimat zurückzukehren. Hier wurde vorzüglich Romsdalen mit seiner eigentümlichen Natur Gegenstand seiner Studien. Zu seinen größern Werken gehören: das Romsdalhorn, der Babrosall bei Kongsberg, der Grindelwaldgletscher, eine Partie aus Vindhellen, Gudvangen und Sorrento.

2) Karl Friedrich, Astronom, Bruder des vorigen, geb. 19. Dez. 1818 in Frederikshald, gest. 22. Aug. 1890 in Christiania, studierte in Christiania, wurde 1844 Assistent an der dortigen Sternwarte. 1850–1852 arbeitete F. an den Sternwarten in Bonn und Königsberg, 1857 wurde er Professor der Astronomie und 1861 Direktor der Sternwarte in Christiania. Er schrieb: »Katalog von 3949 Sternen« (mit Geolmuyden, Leipz. 1890). Auch lieferte er Arbeiten über die Höhe des Nordlichts und die terrestrische Refraktion.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 366-367.
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