Fermo

[432] Fermo, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Ascoli-Piceno, liegt 7 km vom Adriatischen Meer, auf einer Anhöhe 310 m ü. M., hat alte Mauern, eine Kathedrale (auf dem Unterbau eines antiken Junotempels), ein Stadthaus mit römischen Inschriften und Altertümern, ein Theater, Seidenraupenzucht und (1901) ca. 17,100 (als Gemeinde 20,703) Einw. F. ist seit 1589 Sitz eines Erzbischofs und hat ein Lyzeum, Gymnasium, Konvikt und eine Gewerbeschule. Am Meer und an der Eisenbahn Ancona-Brindisi liegt der kleine Hafen von F., Porto San Giorgio, mit (1901) 4544 Einw., einem Seebad, Hauptzollamt und Ausfuhr von Getreide, Seide und Wolle. – F. ist das alte Firmum, in der Landschaft Picenum, das als römische Kolonie zu Anfang des ersten Punischen Krieges gegründet und 544 n. Chr. von Totila erobert wurde. Im Mittelalter ward eine Mark nach F. (oder Camerino) benannt, die vielfach mit dem Herzogtum Spoleto (s.d.) verbunden war. Die alte Universität von F. war nie von Bedeutung und ist in neuerer Zeit ganz aufgehoben worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 432.
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