Fermo

[197] Fermo, 1) vormals Mark, deren Geschichte s.u. Spoleto (Gesch.); jetzt 2) Delegation im Kirchenstaat; grenzt an die Delegationen Macerata, Ascoli, Camerino u. an das Adriatische Meer; im Westen gebirgig durch Zweige der Apenninen; Flüsse: Chiente, Tonna, Leta, Aso, fließen alle zum Adriatischen Meere; Producte sind Getreide, Seide, Mais, Honig, Vieh, Fische; 15 QM., 104,000 Ew.; 3) Hauptstadt darin, unweit des Meeres; hat Erzbischof, Kathedrale, eine 1589 gegründete, später aufgehobene u. 1824 erneuerte Universität, Seminar, Theater, Arbeitshaus, kleinen Seehafen (Porto di Fermo) mit Ausfuhr in Getreide, Seide u. Wolle; 14,000 Ew. In der Nähe Landhaus des Herzogs von Montfort mit Gemälde- u. Bildhauergallerie. – F. hieß sonst Firmum, es lag in Picenum u. hatte beim Hafen ein festes Schloß, Castellum Firmanum; im 1. Punischen Kriege fochten die Firmani auf Seiten der Römer gegen Hannibal; nachher wurde eine römische Colonie hierher geführt; 544 n. Chr. von Totila erobert. Im Mittelalter war F. der Sitz einer Mark (s. ob. 1), u. 1589 wurde das Erzbisthum errichtet. Ruinen von Firmum unweit F. Diese Stadt ist Geburtsort des Lactantius. Vgl. Gontieri, F. antico e moderno, Rom 1692; Catalani, Origini ed antichità Fermane, ebd. 1775.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 197.
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