Fraustadt

[49] Fraustadt (poln. Wszowa), Kreisstadt im preuß. Regbez. Posen, an der Staatsbahnlinie Lissa-Sagan, 93 m ü. M., hat 3 evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, Gymnasium, Schullehrerseminar, landwirtschaftliche Winterschule, 2 Waisenhäuser, Rettungshaus, Zentralgefängnis, Provinzialarbeitsanstalt, Amtsgericht, Zuckerfabrik, Zigarren- und Melassefutterfabriken, Molkerei, viele Windmühlen, Dampftischlerei und (1900) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 58) 7462 meist evang. Einwohner. – Historisch merkwürdig ist die Stadt, die 1348 von Schlesiern angelegt wurde und dann zum Fürstentum Glogau gehörte, wegen der Schlacht 13. Febr. 1706 zwischen König Karl XII. von Schweden und den Sachsen unter dem Grafen v. d. Schulenburg, die nur zwei Stunden dauerte und den Sachsen über 6000 Mann Tote und Verwundete, 8000 Mann Gefangene und 29 Kanonen kostete, während die Schweden nur 400 Tote und 1000 Verwundete zählten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 49.
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