Froberger

[162] Froberger, Johann Jakob, Organist u. Komponist, über dessen Geburtsort und-Zeit vollständiges Dunkel herrscht, der aber schon 1637 Hoforganist in Wien war, 1637–41 mit kaiserlichem Stipendium in Rom unter Frescobaldi studierte und dann wieder bis 1645 und abermals 1653–57 als Hoforganist in Wien funktionierte. Später fand er eine Beschützerin an der Herzogin Sibylla von Württemberg, auf deren Schloß Héricourt bei Montbéliard er 7. Mai 1667 starb. F. ist ein Vorläufer der für die deutsche Orgelkunst wichtigen, unmittelbar auf J. S. Bach hinweisenden Epoche Pachelbels, Buxtehudes u. a. In Druck erschienen erst lange nach des Komponisten Tode zwei Bücher »Partite« für Klavier oder Orgel (Mainz 1693 u. 1696) und zwei Bücher »Suites de Clavecin« (Amsterd., o. J.). Drei Bände Originalhandschriften Frobergers verwahrt die Wiener Hofbibliothek, andre Stücke finden sich verstreut anderweit. Einzelne seiner Orgelkompositionen erschienen in den Sammlungen von Commer, von K. H. Becker und Ritter (»Orgelarchiv«) und Körner (»Der Orgelvirtuose«); eine Gesamtausgabe seiner Werke für Orgel und Klavier besorgte Guido Adler in den »Denkmälern der Tonkunst in Österreich« (Wien 1903, 3 Bde.). Vgl. Beier, Über Jakob Frobergers Leben und Bedeutung (Leipz. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 162.
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