Gallatin

[278] Gallatin (spr. -äng), Albert, nordamerikan. Staatsmann, geb. 29. Jan. 1761 in Genf, gest. 12. Aug. 1849 in Astoria (New York), begab sich nach vollendeten Studien 1780 nach Amerika, wo er an dem Befreiungskrieg rühmlichen Anteil nahm, und ließ sich nach Beendigung des Krieges erst in Virginia, dann in Pennsylvanien nieder. 1789 wurde er in die Konvention zur Revision der Staatsverfassung, 1790 in die Staatslegislatur und 1795 in den Kongreß gewählt, in dem er bis 1801 als einer der hervorragendsten Führer der republikanischen Partei blieb. Von Jefferson wurde er 1801 zum Sekretär der Schatzkammer ernannt. 1813 leitete er erst in Petersburg und nachher in Gent die Verhandlungen über den Frieden mit England und vertrat die Union 1815 in London, 1816–23 in Paris. Nachdem er 1826 nochmals in einer außerordentlichen Sendung in London gewesen, lebte er in New York vorzugsweise den Wissenschaften. Er beteiligte sich bei der Freihandelskonvention in Philadelphia und war bis 1839 Präsident der Nationalbank. Mit großem Eifer widmete sich G. in den letzten Jahrzehnten dem Studium der Altertümer Amerikas; davon zeugen seine Werke, wie. »Synopsis of the Indian tribes within the United States and in the British and Russian possessions in North America« (Worcester 1836) und »Semicivilized nations of Mexico, Yucatan and Central America« (New York 1845). Seine Schriften wurden gesammelt herausgegeben von Henry Adams (Philad. 1879, 3 Bde.). Vgl. Adams, Life of A. G. (Philad. 1879); Stevens, Albert G. (Boston 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 278.
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