Grüneisen

[463] Grüneisen, Karl (von), Theolog, Dichter und Kunstschriftsteller, geb. 17. Jan. 1802 in Stuttgart, gest. daselbst 1. März 1878, Sohn des als erster Herausgeber des »Morgenblattes« bekannten Oberregierungsrates Karl Christian Heinrich G. (gest. 1831), studierte in Tübingen, dann in Berlin unter Schleiermacher Theologie, bereiste darauf Deutschland und Italien, wurde 1825 Hofkaplan in Stuttgart, 1835–68 Hofprediger und Oberkonsistorialrat daselbst. Schon 1823 veröffentlichte er einen Band »Lieder«, von denen mehrere bald ins Volk übergingen. Von seinen kunsthistorischen Schriften, die sich meist im Gebiet der christlichen Kunst bewegen, sind außer mehreren im »Morgenblatt«, der »Deutschen Vierteljahrsschrift« u. a. O. veröffentlichten Arbeiten hervorzuheben: »Über bildliche Darstellung der Gottheit« (Stuttg. 1828); »Über das Sittliche der bildenden Kunst bei den Griechen« (Leipz. 1833); »Die altgriechische Bronze des Tuxschen Kabinetts in Tübingen« (Stuttg. 1835); »Nikolaus Manuel. Leben und Werke eines Malers und Dichters, Kriegers, Staatsmannes und Reformators im 16. Jahrhundert« (das. 1837); »Ulms Kunstleben im Mittelalter« (mit Ed. Mauch, Ulm 1840). Sein »Christliches Handbuch in Gebeten und Liedern« (7. Aufl., Stuttg 1883) fand große Verbreitung. Mit K. Schnaase und J. Schnorr von Carolsfeld war G. Begründer und Mitherausgeber des »Christlichen Kunstblattes« (Stuttg., seit 1858).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 463.
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