Hallberger

[655] Hallberger, Eduard, Buchhändler, geb. 29. März 1822 in Stuttgart, gest. 29. Aug. 1880 in Tutzing am Starnberger See, Sohn des Buchhändlers Louis H. (geb. 1796, gest. 1879), dessen Verlag in den 1830er Jahren im Mittelpunkt der belletristischen Bewegung stand, bildete sich zuerst im väterlichen Geschäft, dann in Potsdam und Berlin und gründete 1848 in Stuttgart eine eigne Verlagshandlung, zunächst meist für Jugend- und Volksliteratur. Mit der 1853 von ihm begründeten »Illustrierten Welt« eröffnete sich ihm ein Wirkungskreis, in dem er fortan mit glänzendem Erfolg tätig war, insbes. seit Herausgabe der mit Hackländer 1858 ins Leben gerufenen illustrierten Zeitschrift »Über Land und Meer«, der sich noch andre Unterhaltungsblätter anschlossen. Aus der Mitarbeit an derselben entwickelte sich ein reicher belletristischer Verlag, dem die Herausgabe illustrierter Prachtwerke (Dorés Bibel, die »Märchen« und der »Münchhausen« desselben Meisters, Hauffs »Märchen«, illustriert von Hosemann und Weber, J. Gilberts »Shakespeare«, Ebers' »Ägypten« und »Palästina« etc.) sowie wohlfeile Prachtausgaben der musikalischen Klassiker zur Seite standen. Das Verlagsgeschäft, dem seit 1855 Eduards Bruder Karl H. (gest. 1890) als Teilhaber angehört hatte, mit den dazugehörigen Nebenzweigen, Papierfabriken etc. ging 1881 in den Besitz einer Aktiengesellschaft unter der Firma »Deutsche Verlagsanstalt« über.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 655.
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