Jaspis

[203] Jaspis, Mineral, kryptokristallinische Varietät des Quarzes, durch fremde Beimengungen, wie Eisenoxyd oder Eisenhydroxyd, rot, gelb oder braun, selten grün (chinesischer Yüstein) gefärbt, undurchsichtig, mit muscheligem Bruch. Man unterscheidet: Ägyptischer J. (Kugeljaspis, Nilkiesel), ockergelb bis braun, häufig gestreift und geflammt, findet sich in vom Sand abgeschliffenen Knollen häufig in den Nilländern und als Gerölle im Nil, auch in Nordamerika, besonders bei Sioux Falls in Dakota, wo er in großen Massen als Sioux-Falls-Jasper verarbeitet wird. Gemeiner J., meist rot, auch gelblich und schwarz, findet sich im Bohnerz bei Auggen, Liel und Kandern in Baden, auf Eisensteingängen im Sächsischen [203] Erzgebirge und an vielen andern Orten. Bandjaspis, grau, grün, gelb, rot, braun gebändert, kommt in Sibirien (Ochotsk, Jekaterinenburg), auf Sizilien, Korsika, am Harz und in Tirol vor. J. war schon bei Griechen und Römern geschätzt und dient jetzt zu Siegelsteinen, Dosen, Vasen, Tischplatten, Kannen, Mosaik, architektonischen Arbeiten etc. Blauer J., ein lavendelblauer J., auch Basaltjaspis, Porzellanjaspis. Orientalischer J., soviel wie Heliotrop, s. Chalcedon.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 203-204.
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