Lahn [2]

[57] Lahn, rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt im Keller des Forsthauses zu Lahnhof am Jagdberg im Rothaargebirge, im preuß. Regbez. Arnsberg, nahe der Eder- und Siegquelle, in 602 m Höhe, fließt bis Kölbe östlich, von hier südlich bis Gießen, dann südwestlich und mündet, nachdem sie in zahlreichen Windungen den Regbez. Wiesbaden, Taunus und Westerwald voneinander scheidend, durchflossen, zwischen Ober- und Niederlahnstein in den Rhein. Ihre Länge beträgt 218 km, die direkte Entfernung von der Quelle bis zur Mündung indessen nur 80 km. Die schiffbare Länge von der Mündung bis Gießen, noch unvollständig kanalisiert, beläuft sich auf 145,1 km, die geringste Tiefe beträgt 1 m. Nebenflüsse sind rechts die Dill, der Elb- und der Gehlbach aus dem Westerwald, links die Ohm vom Vogelsberg und die [57] Weil, Ems und Aar aus dem Taunus. Das zum Teil sehr enge Lahntal ist reich an wechselnden Naturschönheiten, sehenswert auch wegen des kunstvollen Baues der durch dasselbe geführten Eisenbahn von Oberlahnstein nach Wetzlar. 1796 fanden zwischen dem Erzherzog Johann und dem französischen General Jourdan an der L. mehrere Gefechte statt, infolge deren sich die Franzosen auf das linke Rheinufer zurückziehen mußten. Vgl. Spieß, Das Lahntal (Ems 1866); Führer durch das Lahntal von Buchner (Gießen 1891), Schneider (Marb. 1901), Roth-Luerssen (Gießen 1902) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 57-58.
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