Laufen [3]

[242] Laufen, 1) Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Oberbayern, links an der Salzach und der Staatsbahnlinie Freilassing-Tittmoning, 405 m ü. M., hat 2 kath. Kirchen (darunter die alte Stiftskirche), Kapuzinerkloster, Schloß (jetzt Gefangenanstalt), Amtsgericht, Nebenzollamt I, Bürsten- und Korbwarenfabrikation und (1900) 2407 meist kath. Einwohner. 1816 fielen die rechts der Salzach gelegenen Vorstädte Oberndorf und Altach an Österreich. – 2) (L.-Uhwiesen) Schloß und Gemeinde im schweizer. Kanton Zürich, Bezirk Andelfingen, 469 m ü. M., mit (1900) 836 Einw. Das Schloß L. (414 m) thront auf der Höhe eines zum Rheinfall (s. Rhein) vortretenden Jurakalkfelsens und war, nur von einer Seite durch die über den tiefen Graben führende Zugbrücke zugänglich, ehedem ziemlich fest. In neuerer Zeit modern umgebaut, mit Hotel und Kunsthandlung, bildet es die Eingangspforte zur Fischenzen, d.h. dem am Fuß des Schloßbergs in den Fall hinausgebauten, früher hölzernen, jetzt geschmackvoll von Eisen konstruierten Pavillon, von dem aus der Wassersturz sich in seiner ganzen imposanten Größe betrachten läßt. In einem Tunnel passiert die Eisenbahn den Schloßfelsen und auf einer Steinbrücke, unmittelbar oberhalb des Falles, den Strom. – 3) L. (franz. Laufon) Bezirkshauptstadt im schweizer. Kanton Bern, im »Laufental« der Birs, die hier nach Aufnahme der Lützel einen 4 m hohen Wasserfall bildet, 357 m ü. M., Station der Bahnlinie Basel-Biel (-Lausanne), mit prot. Kirche, Landwirtschaft, großer Mühle, Ziegelei, Steinbrüchen, Zementfabrik u. (1900) 2206 meist kath. Einwohnern. – 4) (Lauffen) s. Ischl.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 242.
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