Lecce [2]

[301] Lecce, Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (s. oben), auf einer Hochfläche, 12 km vom Adriatischen Meer, an den Bahnlinien Brindisi-Gallipoli und Brindisi-Otranto, hat vier Tore als Reste der im 18. Jahrh. abgetragenen Befestigungswerke, darunter ein Karl V. zu Ehren erbautes Triumphtor, eine Pfarrkirche San Nicola (12. Jahrh.), alte Paläste und Türme, ein städtisches Museum, eine Tabakfabrik, Teigwaren- und Möbelfabrikation, Buchdruckerei, Steinbrüche, Handel mit Olivenöl und Wein und (1901) 28,536 (als Gemeinde 32,687) Einw. L. ist Sitz eines Bischofs, der Provinzialbehörden sowie eines deutschen Vizekonsuls und hat ein Lyzeum, ein technisches Institut, eine Ackerbauschule, eine Bibliothek (10,000 Bände) und ein Zuchthaus. Es steht wahrscheinlich an der Stelle des alten Lupiae. Zur Normannenzeit hieß der Ort Lycia und war der Sitz einer Grafschaft, deren Titel unter andern Tancred (gest. 1194) führte. Vgl. de Simone, L. e i suoi dintorni (Lecce 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 301.
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