Levertin

[486] Levertin, Oskar, schwed. Dichter und Literarhistoriker, geb. 17. Juli 1862 in Östergötland von jüdischen Eltern, wurde 1889 Dozent der schwedischen Literatur in Upsala, 1893 in Stockholm und 1901 Professor in Upsala. In der naturalistischen Bewegung der 1880er Jahre trat L. mit den Novellenbänden »Von der Riviera« (1883), »Kleingeld« (1883), »Konflikte« (1885) und »Feinde des Lebens« (1891) hervor, fand aber erst in seinen Gedichten die eigne NoteLegenden und Lieder«, 1891; »Gedichte«, 1894 und 1902), eine Mischung von Klassizismus und Romantik bei großer Formbeherrschung. Von seinen wissenschaftlichen Werken und Essays über die schwedische Kultur sind zu nennen: »Theater und Drama unter Gustav III.« (1889); »Gustav III. als Drama liker« (1894); »Aus Gustavs III. Zeit« (1896); »Dichter und Träumer« (1898); »Schwedische Persönlichkeiten« (1902); »Dichter und Persönlichkeiten« (1904), »Selma Lagerlöf« (deutsch, Berl. 1905). Mit der feinsten Ziselierkunst weiß er in seinen Schilderungen verflossene Kulturperioden, besonders die galaute[486] Rokokozeit, vorzuführen (»Rokokkonovellen«, 1899; deutsch, Leipz. 1905; »Die Magister auf Österäs«, 1902; deutsch, das. 1902). Als geistvoller, ernster Kritiker ist L. auch journalistisch tätig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 486-487.
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