Los Angĕles

[716] Los Angĕles, 1) (La Puebla de la Reina de L. A., »Stadt der Königin der Engel«) Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft in Kalifornien, am gleichnamigen Fluß und am Fuße der Santa Monica und Verdugo Mountains, 25 km von der Südseeküste, durch künstliche Bewässerung eine prächtige subtropische Gartenstadt (Eukalypten, Pfefferbäume, Palmen, Granatbäume etc.), Knotenpunkt der beiden südlichen Pazificbahnen und ihrer sechs Zweiglinien, ist neuerdings schnell gewachsen; 1880 zählte die Stadt 11,183,1890: 50,395,1900: 102,479 Einw. Die Stadt hat gut gepflasterte Straßen, 145 km Kabel- und elektrische Bahnen, sechs schöne Parke, zwei Rennbahnen, viele stattliche Bauten, darunter das Federal Building, Rathaus, einen Gerichtshof, die Universität von Südkalifornien (125 Dozenten, 750 Studierende) und das katholische St. Vincents-Colleg nebst Waisenhaus, ein Lehrerseminar, mehrere Theater. Die Industrie förderte 1900 mit 1415 Betrieben und 8044 Arbeitern für 21,297,537 Doll. Waren (Maschinen, Mühlenprodukte, Fruchtpräserven etc.). L. ist Hauptstapelplatz für den berühmten kalifornischen Obstbau. Die Täler ringsum sind mit Reben-, Orangen- u. Obstpflanzungen bedeckt. Reiche Asphaltlager und 1100 Petroleumquellen befinden sich innerhalb des Stadtgebietes. Wegen seines milden Klimas (Januar 11,7°, Juli 20,7°) wird L. im Winter viel aufgesucht. Der Hafen von L. ist San Pedro, 45 km weiter südöstlich. – 2) (Ciudad de los Angeles) Hauptstadt der chilen. Provinz Biobio, in fruchtbarer[716] Ebene zwischen den Flüssen Laja und Biobio, 166 m ü. M., mit (1901) 7622 Einw. Die Stadt wurde 1739 gegründet und durch ein Fort gegen die Araukaner gesichert. Dabei die deutsche Kolonie Human.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 716-717.
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