Mézeray

[753] Mézeray (spr. mes'), François Eudes de, franz. Geschichtschreiber, geb. 1610 in Ruy bei Argentan, gest. 10. Juli 1683 in Paris, widmete sich zuerst der Dichtkunst, wandte sich aber bald der Geschichte und Politik zu. Nachdem er während zweier Feldzüge in Flandern die Stelle eines Kriegskommissars bekleidet hatte, nahm er seinen Abschied und erhielt eine Anstellung am Collège Ste. – Barbe in Paris, 1643 nach dem Erscheinen des 1. Teils seiner »Histoire de France« (bis Ludwig XIII., Par. 1643–51, 3 Bde.; fortgesetzt bis 1830, das. 1839, 18 Bde.) den Titel eines Historiographen von Frankreich, wurde 1649 Mitglied der Akademie und 1675 deren ständiger Sekretär. Obgleich vom Hof besoldet, bewahrte er sich doch ein freies Urteil und bekämpfte während der Fronde Mazarin in Pamphleten; da er auch auf die von Colbert verlangte Abänderung einiger Stellen darin über die Steuern nicht eingehen wollte, wurde ihm seine Pension entzogen. Aus seinem größern Werk lieferte er einen Auszug: »Abrégé chronologique de l'histoire de France« (Par. 1668, 3 Bde.; beste Ausg., Amsterd. 1755, 4 Bde.). M. gab auch[753] einen »Traité de l'origine des Français« (Amsterd. 1678) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 753-754.
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