Marciānus

[272] Marciānus, Flavius, oström. Kaiser, wurde 450 nach dem Tode Theodosius' II. von dessen Schwester, der Kaiserin Pulcheria, zu ihrem Gemahl und damit zugleich auf den kaiserlichen Thron erhoben. Er verweigerte Attila den bisher gezahlten Tribut, unterstützte bei dessen Einfall in Italien 452 den weströmischen Kaiser Valentinian III. und erkannte 455 Avitus als weströmischen Kaiser an. Er führte im Innern ein kräftiges, gerechtes Regiment und suchte namentlich den fiskalischen Druck zu erleichtern. Von ihm wurde 451 das vierte ökumenische Konzil nach Chalcedon (s. d.) berufen. Er starb 457, ihm folgte Leo I.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 272.
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