Mechthild

[499] Mechthild (Mechthildis, alte Form für Mathilde), Name von Nonnen; 1) M. von Magdeburg, geb. um 1212, seit 1235 Beghine in Magdeburg, trat in das Cistercienserkloster Helfta bei Eisleben und verfaßte hier um 1270–80 eine apokalyptisch-mystische Schrift: »Das fließende Licht der Gottheit« (hrsg. von Gall Morel: »Offenbarung der Schwester M.«, Regensb. 1861). Neuere Forscher identifizieren sie mit der Matelda Dantes (»Purgatorio«, Gesang 28 und 33), der ihre Offenbarungen benutzt haben soll. Vgl. Preger, Dantes Matelda (Münch. 1873). – 2) M. von Hackeborn, geb. 1241, gehörte wie ihre jüngere Schwester Gertrud (s. d. 2) dem Kloster Helfta an, wo sie um 1310 starb. Ihre Visionen zeichneten ihre Freundinnen auf unter dem Namen: »Liber specialis gratiae« (mit dem obigen herausgegeben Poitiers 1877). Auch in ihr wollte man Dantes Matelda finden. Vgl. Lubin, La Matelda di Dante (Graz 1860); Strauch, Kleine Beiträge zur Geschichte der deutschen Mystik (in der »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 27). – 3) Gräfin von Andechs, Äbtissin des Klosters Diessen in Bayern, reformierte auf bischöflichen Befehl das Kloster Edelstetten und starb 1160.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 499.
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