Menou

[603] Menou (spr. m'nu), Jacques François, Baronde, franz. General, geb. 1750 zu Boussay in Touraine, gest. 13. Aug. 1810 in Venedig, trat jung in die Armee und war beim Ausbruch der Revolution bereits Maréchal de Camp. 1789 als Repräsentant des Adels seiner Provinz gewählt, schloß er sich dem dritten Stand an. Er blieb dabei im aktiven Dienst in der Armee und focht 1793 gegen die Chouans in der Vendée. Nachdem er im Mai 1795 den Aufruhr der Vorstadt St.-Antoine gegen den Konvent gedämpft, wurde er zum Obergeneral der Armee des Innern ernannt. Er begleitete Bonaparte als Divisionsgeneral nach Ägypten, wo er zum Islam übertrat und eine Mohammedanerin heiratete, und erhielt nach der Ermordung Klébers (1800) den Oberfehl, ward aber 21. Mai 1801 bei Alexandria vom englischen General Abercromby gänzlich geschlagen und mußte eine Kapitulation unterzeichnen, in deren Folge er mit den Trümmern des französischen Heeres Ägypten räumte. Nach Frankreich zurückgekehrt, ward er zum Gouverneur von Piemont, später von Venedig ernannt. Vgl. M. Rousseau, Kléber et M.en Egypte depuis le départ de Bonaparte (Par. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 603.
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