Nikópol

[698] Nikópol (Nikopoli), Stadt und Bischofssitz im bulgar. Kreis Plewna, an der Donau, wenig unterhalb der Mündungen des Osem und der Aluta, hat ein jetzt verfallenes Schloß, eine interessante byzantinische Kirche, mehrere von den Russen errichtete Denkmäler und (1893) 5815 Einw. Schon 1810 waren seine Befestigungen von den Russen gesprengt und seitdem nie ordentlich wiederhergestellt worden; dagegen ist die natürliche Lage der in einer Schlucht aufwärtsziehenden Stadt überaus fest und von der Wasserseite fast unangreifbar. Auf der Höhe liegen die Zitadelle und das Fort Tuna-Kalé (»Donauschloß«), 1877 durch rasch aufgeworfene Werke bedeutend verstärkt. – Bei N., im 7. Jahrh. n. Chr. von Kaiser Herakleios gegründet, schlug Bajesid 28. Sept. 1396 ein Heer von 100,000 Christen unter Siegmund von Ungarn (vgl. G. Köhler, Die Schlachten von N. und Warna, Bresl. 1882). Am 27. Sept. 1810 ward N. von den Russen genommen und 18. Febr. 1829 hier von ihnen eine türkische Flotte vernichtet. Am 25. Juli 1829 ward das befestigte Lager der Türken bei N. durch die Russen unter Gowarow erstürmt. Die Russen eroberten es 16. Juli 1877. Seit 1878 gehört N. zum Fürstentum Bulgarien. Vgl. Karl, König von Rumänien, Nikopolis 1396–1877–1902 (Bresl. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 698.
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