Ottawa [3]

[250] Ottawa, 1) Hauptstadt der brit. Dominion of Canada, in der Provinz Ontario, unter 45°27´ nördl. Br. und 75°37´ westl. L., an der Mündung des Rideauflusses in den Ottawa, über den mehrere schöne Brücken führen, wird durch den erstern in eine obere und eine untere Stadt geteilt, hat auf dem 106 m hohen Barrack Hill das stattliche, in gotischem Stil ausgeführte Parlamentsgebäude und die Regierungsgebäude, ferner eine kath. Kathedrale Notre-Dame, Regierungsdruckerei, Gerichtshaus, Opernhaus, Nationalgalerie, mehrere Parke, eine Universität (500 Studierende), College für Damen, Normalschule, Kunstakademie, Museum der Landesaufnahme und eine gelehrte Gesellschaft. O. ist Sitz des Generalgouverneurs von Kanada, eines anglikanischen und eines kath. Erzbischofs und hat (1901) 59,928 Einw., deren vornehmste, durch die Wasserkraft der Chaudière- und Rideaufälle geförderte Industrie Sägeholzbereitung (jährlich 15 Mill. Mk.) bildet, wie O. auch der Hauptsitz des Holzhandels von Kanada ist. Dem innern Verkehr dienen Trambahnen. O. wurde 1823 von dem Ingenieuroffizier By, dem Erbauer des Rideaukanals, gegründet, hieß bis 1854 Bytown und wurde 1858 unter dem jetzigen Namen zur Hauptstadt Kanadas gemacht. Vgl. Edgar, Canada and its capital, etc. (Lond. 1898). – 2) Hauptstadt der Grafschaft La Salle im nordamerikan. Staat Illinois, an der Mündung des Fox River in den Illinoisfluß, am Illinois-Michigankanal und zwei Bahnen, mit Glas- und Tonwarenfabriken, Kornmühlen, Getreidehandel, 2 Colleges und (1900) 10,588 Einw. – 3) Hauptort der Grafschaft Franklin im Staate Kansas, am Osagefluß, Bahnknotenpunkt, in einem fruchtbaren Ackerdistrikt, mit der Ottawa-Universität der Baptisten (710 Studierende) und (1900) 6934 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 250.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika