Pfuhl [2]

[752] Pfuhl, Johannes, Bildhauer, geb. 1846 zu Löwenberg in Schlesien, besuchte die Berliner Akademie und war Schüler Schievelbeins, bei dem er bis zu dessen Tode (1867) arbeitete. 1872 schuf er das marmorne Denkmal Steins in Nassau. Nachdem er 1875 und 1878 Studienreisen nach Italien gemacht, führte er 1878 einen 70 m langen Relieffries, den deutsch-französischen Krieg darstellend, für die Lichterfelder Hauptkadettenanstalt aus. Von seinen spätern Werken sind zu nennen: das Standbild des Grafen Stolberg für Landeshut in Schlesien (1879), der in Bronze gegossene Perseusbrunnen in Posen (1891), das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. mit Statuen Bismarcks und Moltkes (1893), die Denkmäler des Grafen Roon (1895), Jakob Böhmes (1898), Goethes (1902) und das Doppelstandbild Kaiser Wilhelms I. und Kaiser Friedrichs (1902), sämtlich in Görlitz, das Laubedenkmal in Sprottau (1895) und das Marmorstandbild Kaiser Wilhelms I. im Reichstagsgebäude (1905). Außerdem hat P. viele Büsten von berühmten Männern (Blücher, Zieten, Robert Koch) und Privatpersonen ausgeführt. Er ist Professor und Inhaber der goldenen Medaille für Kunst und lebt in Grunewald bei Berlin.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 752.
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