Platow

[26] Platow, Matwei Iwanowitsch, Graf, Kosakenhetman, geb. 17. Aug. 1751 in Asow am Don, gest. 15. Jan. 1818, kämpfte zuerst im türkischen Feldzug 1770 und 1771. Im J. 1782–83 diente er unter Suworow am Kuban und in der Krim, zeichnete sich 1788 bei Otschakow, 1789 vor Akjerman und Bender und 1790 vor Ismail aus, wurde 1791 General und 1801 Hetman der Donischen Kosaken. Er focht 1805 bis 1807 gegen die Franzosen, nahm 1806 die Stadt Hirsowa und kämpfte bei Allenstein und Heilsberg, Rassewat und Tatariza. 1812 befehligte er 20 Donische Kosakenregimenter, 21 Jägerregimenter und 2 reitende [26] Batterien, die den Vortrab und die Nachhut der Russen bildeten. Am 10. Juli 1812 besiegte er den König von Westfalen bei Mir und Romanowo und verfolgte dann den Feind von Moskau bis Kradnyj (16.–18. Nov.; dafür die Erhebung in den Grafenstand) und weit über die russische Grenze, worauf er Marienwerder, Marienburg, Dirschau und Elbing einnahm, den General Lefebvre 28. Mai 1813 bei Altenburg schlug und nach der Schlacht bei Leipzig die Franzosen bis an den Rhein verfolgte. Er trug zum Siege bei Laon bei, nahm Nemours, Arcis und Versailles und rückte mit den Alliierten in Paris ein. Im Frieden verwandte er seine Kraft auf die Verschönerung des 1805 von ihm erst geschaffenen Nowo Tscherkask. Sein Leben beschrieb Smirnoi (Moskau 1821, 3 Bde.). Vgl. Saint-Aubin, Trente-neuf portraits 1808 bis 1815 (St. Petersb. 1902)

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 26-27.
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