Procida [1]

[365] Procida (spr. prōtschi-), Insel im Tyrrhenischen Meer, zur ital. Provinz Neapel, Kreis Pozzuoli, gehörig (s. Karte »Umgebung von Neapel«), zwischen der Insel Ischia und dem Festland gelegen, von letzterm (Monte di P. beim Kap Miseno) durch den 3 km breiten Kanal von P. getrennt, ist 4,2 qkm groß, hat mehrere Buchten (an der Ostküste), vulkanischen, sehr fruchtbaren Boden, gesundes Klima, bringt vorzügliche Früchte, Gemüse, Öl, Wein etc. hervor und zählt (1901) 9537 Einw., die außer Landwirtschaft Thun-, Sardellen- und Korallenfischerei, Konservenbereitung, Seilerei und Weberei betreiben. An der Ostküste liegt der Hauptort Sancio Cattolico (auch P. genannt, mit 3348 Einw.), mit einem Kastell (jetzt Zuchthaus), nautischer Schule und einem Hafen, in den 1903: 319 handelstätige Schiffe von 37,824 Ton. einliefen. Mit Neapel sowie mit Ischia steht P. in täglicher Dampferverbindung. Westlich von P. liegt die kleine Insel Vivara.-P. hieß im Altertum Prochyta. Im 13. Jahrh. war es im Besitz Johanns von P. (s. den folgenden Artikel). Vgl. Parascandolo, P. dalle origini ai tempi nostri (Benevent 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 365.
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