Procida

[612] Procida (spr. Protschida), Giovanni da P., geb. gegen 1225 in Palermo, Arzt, erwarb sich das Vertrauen der Kaiser Friedrich II. u. Konrad IV., focht später für Konradin von Schwaben u. floh nach dem Siege Karls von Anjou über diesen Fürsten zur Königin Constanze von Aragon, Konradins Schwester, welche ihn gütig aufnahm u. ihm Besitzungen gab. P. unternahm große Reisen, um Karln Feinde zu erwecken, ging 1279 nach Sicilien u. nach Constantinopel zum Kaiser Michael Paläologos, erhielt von diesem beträchtliche Summen, welche er anwendete, um die Sicilianer mit Waffen zu versehen, durchstreifte nun Sicilien, regte das Volk auf u. soll der Anstifter der Sicilianischen Vesper am 30. März 1282 gewesen sein (was aber blose Sage ist). Nach dem Gelingen des Unternehmens überreichte er Peter III. von Aragon im Namen aller Gemeinden von Sicilien die Krone dieses Reiches, blieb stets ein treuer Rath der aragonischen Monarchen u. st. 1302. Lebensbeschreibung von Niccolo Buscemi, Pal. 1836. Er ist das Sujet zu dem gleichnamigen Trauerspiel von Niccolini.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 612.
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