Reinelt

[758] Reinelt, Johannes, unter dem Namen Philo vom Walde bekannter schlesischer Dialektdichter, geb. 5. Aug. 1858 in Kreuzendorf (Kreis Leobschütz), gest. 18. Jan. 1906 in Breslau, besuchte das katholische Lehrerseminar in Zülz und war seit 1878 als Lehrer an verschiedenen schlesischen Orten, 1884–1902 in Neiße, von 1902 ab in Breslau tätig, wo er zugleich die Zeitschrift »Der Osten« und nach dem Tode Max Heinzels (s. d.) den Volkskalender »Der gemittliche Schläfinger« (24. Jahrg., Bresl. 1906) herausgab. R., dessen gemütvolle, sangbare Lieder in Schlesien, aber auch über dessen Grenzen hinaus weite Verbreitung gefunden haben, veröffentlichte: »Aus der Heemte« (Berl. 1882), »Schlesien in Sang und Brauch« (das. 1883), »A schläfches Bilderbüchel« (Neiße 1884), »A Singvägerle« (Großenhain 1886), »Vagantenlieder« (das. 1888), »Die Dorfhexe« (das. 1891), »Sonderlinge« (Leipz. 1895) und das Epos »Leutenot« (Großenhain 1900). Als Anhänger der Naturheilkunde verfaßte er die Schriften »Joseph Schindler« (Berl. 1891) und »Vinzenz Prießnitz« (das. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 758.
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