Remak

[791] Remak, 1) Robert, Mediziner, geb. 26. Juli 1815 in Posen, gest. 29. Aug. 1865 in Kissingen, studierte in Berlin, wurde 1843 Assistent Schönleins und arbeitete über den feinern Bau der Nerven (marklose Nervenfasern) und die Entwickelungsgeschichte der Wirbeltiere (drei Keimblätter). Er benutzte zuerst den konstanten elektrischen Strom bei Behandlung der Nervenkrankheiten, 1847 habilitierte er sich als Privatdozent in Berlin und wurde 1859 außerordentlicher Professor. Er schrieb: »Diagnostische und pathogenetische Untersuchungen in der Klinik von Schönlein« (Berl. 1845); »Über ein selbständiges Darmnervensystem« (das. 1847); »Untersuchungen über die Entwickelung der Wirbeltiere« (das. 1851–55, 3 Lfgn.); »Über methodische Elektrisierung gelähmter Muskeln« (2. Aufl., das. 1856); »Galvanotherapie der Nerven- und Muskelkrankheiten« (das. 1858; franz. Übersetzung, Par. 1860).

2) Ernst Julius, Mediziner, Sohn des vorigen, geb. 26. Mai 1849 in Berlin, studierte seit 1867 in Breslau, Berlin und Würzburg, wurde 1873 Assistent an der Nervenklinik der Charité in Berlin, habilitierte sich 1877 an der dortigen Universität und wurde 1902 außerordentlicher Professor. Er arbeitete über die Wirkung des Bleies auf das Nervensystem, über Rückenmarksschwindsucht, über die Lokalisation der atrophischen Spinallähmung und der spinalen Muskelatrophie, über Bulbärparalyse, Drucklähmungen etc. und schrieb: »Grundriß der Elektrodiagnostik und Elektrotherapie« (Wien 1895); »Neuritis und Polyneuritis« (in Nothnagels »Spezieller Pathologie und Therapie«, Bd. 11, das. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 791.
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