Rheydt

[876] Rheydt (Rheidt), Stadt im preuß. Regbez. Düsseldorf, Landkreis Gladbach, an der Niers, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien R.-Neuß, Krefeld-R., Aachen-R. u. a., mit dem angrenzenden M.-Gladbach durch Straßenbahn verbunden, 66 m ü. M., hat 2 evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, ein neues schönes Rathaus, Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks, einen Monumentalbrunnen (Hohenzollernbrunnen), ein Gymnasium mit Oberrealschule, ein evang. Lehrerseminar, eine Spinn- und Webschule, eine Handels- und Gewerbeschule für Mädchen, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Industrie in Baumwollen- und Halbwollenzeugen, in Samt und Seidenstoffen, Spinnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei, Appreturanstalten, Kleider-, Schuh- und elektrotechnische Fabriken, ein großes Kabelwerk (800 Arbeiter), chromolithographische Anstalten, Buntpapier-, Seifen-, Maschinen-, Zigarren-, Lampendocht-, Treibriemen- und Zementwarenfabrikation, Eisengießerei, Zwirnerei, ein Sägewerk, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Holzhandel und (1905) 40,149 Einw., davon 18,472 Evangelische und 292 Juden. R. wurde erst 1856 zur Stadt erhoben. Zum Stadtgebiet gehören als Teile: Geneiken und Heyden. Die Herrschaft R. gehörte im Mittelalter den Herren v. Eppendorf unter Jülichscher Hoheit und von 1500 bis ins 19. Jahrh. den Herren v. Bylandt. Vgl. Schmitz, Geschichte der Herrschaft R. (Rheydt 1897); Strauß, Geschichte der Stadt R. (das. 1897).

Wappen von Rheydt.
Wappen von Rheydt.
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 876.
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