Rudhart

[231] Rudhart, Ignaz von, bayr. Staatsmann, geb. 11. März 1790 in Weißmain (Oberfranken), gest. 11. Mai 1838, studierte die Rechte, ward 1811 Professor in Würzburg, 1817 Generalfiskalatsrat in München, 1819 Ministerialrat im Departement der Finanzen und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1823 Regierungsdirektor in Bayreuth und 1826 in Regensburg. Als Abgeordneter war R. seit 1825 einflußreiches Landtagsmitglied und seit 1828 das Haupt der gemäßigten Opposition. 1832 geadelt, wurde R. Generalkommissar und Regierungspräsident in Passau, 1836 bayrischer Staatsrat, begleitete den König Otto nach Griechenland und übernahm dort das Ministerium des Innern, erbat aber wegen der englischen Umtriebe gegen ihn bald seine Entlassung und starb auf der Rückreise in Triest. In Passau ward ihm 1844 ein Denkmal errichtet. Er schrieb unter anderm: »Geschichte der Landstände in Bayern« (Heidelberg 1816, 2 Bde.); »Abriß der Geschichte der bayrischen Gesetzgebung« (Münch. 1822); »Das Recht des Deutschen Bundes« (Stuttg. 1822); »Über den Zustand des Königreichs Bayern« (Stuttg. u. Erlang. 1825–27, 2 Bde.); »Über die Zensur der Zeitungen« (das. 1826).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 231.
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