Saavedra y Faxardo

[356] Saavedra y Faxardo (spr. sachárdo), Diego de, span. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 1584 zu Algezares in der Provinz Murcia, gest. 24. Aug. 1648 in Madrid, erhielt ein Kanonikat, ward 1606 Gesandtschaftssekretär, sodann spanischer Agent in Rom und war später Gesandter in wichtigen Stellungen, namentlich 1636–43 in Regensburg, 1643–48 in Münster; schließlich Mitglied des Hohen Rates von Indien. Sein vorzüglichstes Werk ist ein für den Infanten Balthasar, den frühgestorbenen Sohn Philipps IV., geschriebenes Erziehungsbuch über den Begriff vom christlichen Fürsten, in hundert Sinnbildern: »Idea de un principe politico-cristiano representadaen cien empresas« (Münster 1640, Amsterd. 1659, oft gedruckt und übersetzt). Er schrieb ferner eine leichter gehaltene Staatsdichtung: »Republica literaria« (1670), und zum Lobe des Hauses Österreich ein Gespräch zwischen Merkur und Lucian über die Torheiten Europas (erst 1787 gedruckt) sowie »Corona gótica, castellana y austriaca. Politicamente illustrada« (neueste Ausg., Barcel. 1887). Die genannten Werke sind abgedruckt im 25. Bande der »Biblioteca de autores españoles« (Madr. 1853). Vgl. de Rochey D. J. Pio Tejera, S., sus pensamentos, sus poesias, sus opusculos (Madr. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 356.
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