Saint-Nazaire

[446] Saint-Nazaire (spr. ßäng-năsǟr'), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Niederloire, an der Nordseite der Mündungsbucht der Loire, an den Linien Nantes-S.-Le Croisic der Orléansbahn und S.-Châteaubriant der Westbahn gelegen, hat eine neue gotische Kirche, einen Dolmen, ein Theater, ein Kasino, Seebäder, ein Handelsgericht, eine Handelskammer, eine Börse, ein Handelsmuseum, mehrere auswärtige Konsulate (darunter auch ein deutsches), ein Collège, eine hydrographische Schule, große Schiffswerften, 2 Sägewerke, Fabrikation von Farben, Handschuhen, Parketten und (1901) 31,693 (als Gemeinde 35,813) Einw. Der Hafen von S. besteht aus zwei durch Schleusen verbundenen Bassins (von 10,5 und 22,45 Hektar Fläche) mit 4378 m Kais und Trockendocks und bildet den Vorhafen von Nantes, Ausgangspunkt der transatlantischen Dampferlinien und Entrepothafen für das Loiregebiet. 1901 sind in S. 3096 Schiffe von 1,080,743 Ton. ein- und 3106 Schiffe von 1,095,731 T. ausgelaufen. Auf den Auslandsverkehr (hauptsächlich mit England, Spanien und Zentralamerika) kamen im Ein- und Auslauf 1,397,107, auf den Küstenverkehr 640,637 T. Die durch die Schiffahrt vermittelte Warenbewegung belief sich auf 1,339,917 T. Beim Zollamt von S. kamen Einfuhrwaren (ohne Edelmetalle) im Werte von 56,1 und Ausfuhrwaren im Werte von 68,2 Mill. Fr. zur Behandlung. Die Hauptartikel sind in der Einfuhr: Steinkohle, Holz, Zucker, Tabak, Eisen und Stahl, Gold- u. Silberwaren, Kaffee, Getreide, Schwämme, Baumwollwaren, Öl; in der Ausfuhr: Häute und Leder, Sardinen, Woll-, Baumwoll- und Seidenwaren, Eisen, Spielwaren, Getreide, Zucker, Ton-, Gold- und Silberwaren, Steinkohle, Papier, Waffen und Pulver, Branntwein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 446.
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