Samāra [2]

[510] Samāra (Ssamara), russ. Gouvernement, ostwärts von der Wolga, grenzt im N. an das Gouvernement Kasan, im W. an Simbirsk und Saratow (durch die Wolga davon geschieden), im Süden an Astrachan und im O. an Ufa, Orenburg und das Uralgebiet und hat ein Areal von 151,046,6 qkm (2743 QM.). An der Wolga bildet das Land eine weite Ebene, während es im Süden und O. vom Obschtschij Syrt durchzogen wird. Der Hauptfluß ist die Wolga, die hier den Fluß S., ferner den Irgis, den Tscheremschan und die Majna aufnimmt. Das Klima ist kontinental; die mittlere Jahrestemperatur für S. beträgt 5,1°. Die Bewohner, an Zahl (1897) 2,751,336 (18 auf 1 qkm), bestehen aus 1,895,558 Russen, 224,336 Deutschen, 165,191 Tataren, 104,926 Baschkiren. Dem Glaubensbekenntnis nach sind 81 Proz. Griechisch-Orthodoxe, 10,3 Proz. Mohammedaner, 6,24 Proz. Protestanten und 2,08 Proz. Katholiken. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bilden Ackerbau, Viehzucht und Fischfang. Der Boden ist sehr fruchtbar und trägt herrliche Getreidefelder und schöne Wiesen, aber sehr wenig Wald. Vom Gesamtareal entfallen 48,5 Proz. auf Ackerland, 31,6 auf Wiesen und Weiden, 7 auf Wald, 12,9 Proz. auf Unland. Die Ernte betrug 1903: 987,581 Ton. Weizen, 889,344 T. Roggen, 109,228 T. Hafer, 37,956 T. Gerste, 9133 T. Erbsen, 4351 T. Buchweizen, 115,862 T. Kartoffeln. Daneben werden etwas Zuckerrüben und Tabak (1903: 2,5 Mill. kg) gebaut. Der Viehbestand war 1903: 960,000 Pferde, 1,080,000 Stück Hornvieh, 33,000 Kamele, 1,708,000 fast durchweg grobwollige Schafe, 65,000 Ziegen, 220,000 Schweine. Die Industrie ist wenig entwickelt. Der Gesamtwert der in 113 Fabriken (mit 8386 Arbeitern) betriebenen Produktion wird 1900 auf 22,4 Mill. Rubel angegeben, wovon über die Hälfte auf die Getreidemüllerei entfällt. Das Gouvernement hat sieben Kreise: Bugulma, Buguruslan, Busuluk, Nikolajewsk, Nowousensk, S. und Stawropol.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 510.
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