Sax [2]

[651] Sax, 1) Adolphe (eigentlich Antoine Joseph), berühmter Instrumentenmacher, geb. 6. Nov. 1814 in Dinant a. d. Maas, gest. 8. Febr. 1894 in Paris, war der Sohn des ebenfalls verdienten Instrumentenbauers Charles Joseph S. (geb. 1. Febr. 1791 in Dinant, gest. 26. April 1865 in Paris), besuchte das Konservatorium in Brüssel und machte sich zunächst um die Vervollkommnung der Klarinette und Baßklarinette (1840) verdient. 1842 begab er sich nach Paris, wo er mit der Erfindung eines neuen Blasinstruments, des Saxophons (s. d.), bald Aufmerksamkeit erregte. Er baute nun das Saxophon in sieben verschiedenen Größen und übertrug seine und seines Vaters Erfahrungen über die beste Resonanz der Röhren auch auf die Konstruktion der Trompeten, Hörner, Tubas etc. und gab denselben in ihter neuen Gestalt die Namen Saxtromba, Saxhorn, Saxtuba etc. (s. Saxhorn). S. gelangte schnell zu großer Berühmtheit; seine Instrumente wurden in der französischen Militärmusik eingeführt. S. ward 1857 Lehrer des Saxophons am Pariser Konservatorium; auch hat er eine Schule für das Spiel seiner Instrumente herausgegeben.

2) Emil, Nationalökonom, geb. 8. Febr. 1845 zu Jauernig in Österreichisch-Schlesien, studierte in Wien, wurde 1867 Sekretär der österreichischen Kommission bei der Pariser Weltausstellung, über die er den offiziellen Bericht bearbeitete, trat dann als Konzipist in die Wiener Handelskammer und habilitierte sich daneben als Privatdozent für Volkswirtschaft an der Technischen Hochschule, später auch an der Universität in Wien. 1873 wurde er Sekretär an der Kaiser Ferdinands-Nordbahn, 1879 Professor an der Prager Universität, im gleichen Jahr auch in das österreichische Abgeordnetenhaus gewählt; 1893 gab er sein Lehramt auf und lebt jetzt zu Volosca in Istrien. Er schrieb: »Die Wohnungszustände der arbeitenden Klassen und ihre Reform« (Wien 1869); »Die Verkehrsmittel in Volks- und Staatswirtschaft« (das. 1878- bis 1879, 2 Bde.); »Das Wesen und die Aufgaben der Nationalökonomie« (das. 1883); »Grundlegung der theoretischen Staatswirtschaft« (das. 1887) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 651.
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