Scheurenberg

[746] Scheurenberg, Joseph, Maler, geb. 7. Sept. 1846 in Düsseldorf, wo er von 1862–67 die Kunstakademie besuchte und später Privatschüler von Wilhelm Sohn wurde. Nachdem er sich durch Studienreisen nach Belgien, Holland und Italien weitergebildet, wurde er 1879 Lehrer an der Kunstakademie in Kassel und siedelte 1881 nach Berlin über, wo er 1891 Leiter einer figürlichen Malklasse und eines Schülerateliers an der Hochschule für die bildenden Künste wurde. Er hat zahlreiche Bildnisse (General v. Steinmetz und Professor Zeller, für die Nationalgalerie, Bildhauer Siemering, Baumeister Raschdorff, Anton v. Werner) und Genrebilder von zarter Empfindung, zum Teil religiösen Inhalts, gemalt, von denen ein Lied aus alter Zeit (1868), der fahrende Sänger (1873), der Tag des Herrn (1879, Nationalgalerie in Berlin), die Werbung (1882), Luthers Verlobung (1885), Treues Geleit (1888), Legende (Maria begegnet einem Hirtenknaben, 1892, Nationalgalerie), Rast am Wege (1893) und Maria mit den Engeln (1896) hervorzuheben sind. Im Justizpalast zu Kassel hat er die vier weltlichen Kardinaltugenden (1883–86), im Berliner Rathause die Niederwerfung einer Raubritterburg durch Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg, Bürgermeister Tilo von Wardenberg vor dem Rate von Berlin und Allegorien des Handels und der Schiffahrt gemalt. Er ist königlicher Professor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 746.
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