Seymour [3]

[394] Seymour (spr. ßīmör), 1) Sir Michael, brit. Admiral, geb. 3. Dez. 1802, gest. 23. Febr. 1887, trat 1813 in die Marine, ward 1826 Kapitän, 1851 Direktor der Marineinstitute in Devonport und im Februar 1854 als Stabschef des Admirals Napier der Ostseeexpedition beigegeben, auf der er bei Kronstadt verwundet und zum Konteradmiral befördert wurde. 1856 erhielt er den Oberbefehl über die Flottenstation in Ostindien und China, und 1863–69 befestigte er die Militärstation Portsmouth. 1863 wurde er zum Vizeadmiral, 1864 zum Admiral befördert, trat 1870 in den Ruhestand, erhielt aber noch 1876 den Titel eines Vizeadmirals des Vereinigten Königreichs. Von 1859–63 saß er für Devonport im Unterhause.

2) Horatio, amerikan. Politiker, geb. 31. Mai 1810 in Pompey Hill (New York), gest. 12. Febr. 1886 bei Utica, besuchte das Geneva College, dann die Universität und begann, 20 Jahre alt, die Praxis als Advokat in Utica. 1841–50 Mitglied der dortigen Legislatur, ward er 1852 zum Gouverneur von New York gewählt und bekleidete 1862 dies Amt zum zweitenmal. Obwohl Demokrat und mit Lincolns Kriegspolitik nicht einverstanden, erfüllte er doch in der Stellung von Milizen seine Pflicht. 1868 stellte ihn die demokratische Partei zum Präsidentschaftskandidaten gegen Grant auf, er unterlag aber und zog sich darauf vom politischen Leben zurück. Vgl. Croly, S. and Blair (New York 1868).

3) Sir Edward Hobart, brit. Admiral, geb. 1840, trat 1852 in die Marine ein, machte den Krimkrieg, den Krieg gegen China (1857–60) und den ägyptischen Feldzug (1882) mit, wurde 1889 Konteradmiral, 1895 Vizeadmiral und erhielt 1898 den Oberbefehl der chinesischen Station. Im Juni (10.–26.). 1900 leitete er die verunglückte Hilfsexpedition von Tiëntsin nach Peking (s. China, S. 55; damals sprach er das Wort: »Germans to the front!« [Die Deutschen[394] an die Spitze!]) und erhielt dafür das Großkreuz vom Bathorden. Im Oktober 1902 wurde er zum ersten Marineadjutanten des Königs, 1903 zum Kommandeur des Geschwaders von Devonport und 1905 zum Admiral der Flotte ernannt. Vgl. de Ruffi de Pontevès. Souvenirs de la colonne S. (Par. 1903).

4) Frederick Beauchamp, brit. Admiral, s. Alcester, Lord.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 394-395.
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