Bathorden

[443] Bathorden (Order of the Bath, »Orden vom Bad«), im Rang der vierte Orden der Krone Großbritanniens, gestiftet 1339 von Heinrich IV., hat seinen Namen von dem der Aufnahme ursprünglich vorangehenden symbolischen Ritus des Badens. Nachdem er im Laufe der Zeit ganz in Vergessenheit geraten, erneuerte ihn Georg I. 25. Mai 1725 und machte ihn zu einem Verdienstorden für Militär und Zivil. Am 2. Jan. 1815 wurden abermals Statuten gegeben, die den unter dem Souverän und einem Großmeister stehenden Orden in drei Klassen teilten, nämlich erste Klasse: Ritter-Großkreuze, Militärpersonen vom Rang eines Generalmajors oder Konteradmirals (72), Zivilisten, zur Belohnung namentlich im diplomatischen Dienst (12); zweite Klasse: Ritterkommandeure, Militärpersonen vom Rang eines Oberstleutnants oder Postkapitäns (180); dritte Klasse: Genossen (companions), Offiziere der Armee ohne bestimmte Zahl. Am 14. April 1847 wurden auch der zweiten und dritten Klasse Zivilabteilungen hinzugefügt. Die unterm 31. Jan. 1859 von der Königin Viktoria gegebenen Statuten bestimmen die Zahl wie folgt: Großkreuze Militär 50, Zivil 25; Kommandeure Militär 110, Zivil 50; Genossen Militär (nicht unter dem Major) 550, Zivil 200. Jede Klasse hat außerdem Ehrenmitglieder, ausschließlich Ausländer. Die Embleme des Ordens bestehen für die Großkreuze in einer goldenen Halskette: 9 Reichskronen und 8 goldene Zepter mit Rose, Distel und Klee, durch 17 Knoten verbunden; in dem Ordenszeichen für Zivil, bestehend in einem goldenen Oval, darauf das Zepter, die drei Reichskronen nebst Rose, Distel und Klee, umgeben von dem Ordensmotto: »Tria juncta in uno« (»Drei vereint in Einem«); für Militär, bestehend in einem Malteserkreuz von emailliertem Silber mit Goldrändern und acht Spitzen, die, in goldenen Kugeln endigend, in ihren innern Ecken goldene Löwen tragen, im Mittel auf Silbergrund die drei Kronen zwischen Rose, Distel und Klee mit einem roten Umkreise, darauf »Tria etc.«, zwei grüne Lorbeerzweige und darunter das Motto: »Ich dien'«. Das Ordenszeichen der Kommandeure und Genossen ist dasselbe, nur kleiner. Das Großkreuz wird bei Festen an der Kette, sonst am Band über die Schulter, das Kommandeur-;eichen am Band um den Hals, das Zeichen der Genossen im Knopfloch getragen. Der Stern der Zivilgroßkreuze besteht aus dem Mittel und drei goldenen Reichskronen, umgeben von einem Reif in rotem Email mit dem Motto: »Tria etc.« und einem Lorbeerkranz, der auf einem vierarmigen silbernen Stern liegt, aus dessen Winkeln Flammen hervorgehen; unter dem Mittel ein Band mit dem Motto: »Ich dien'«; der Stern der Militärgroßkreuze besteht aus einem goldenen Malteserkreuz mit silbernen Flammen und dem Mittel wie zuvor. Der Stern der Kommandeure ist von Silber in der Form eines Kreuzes und mit dem Mittel wie zuvor. Das Ordenskleid ist ein karmesinroter Atlasmantel mit dem Stern in Stickerei, dazu Oberrock, Unterkleid und Mütze. Das Band des Ordens ist karmesinrot. Die Ritter der beiden andern Klassen haben Titel und Rang der Ritter (knights) des Reiches. Der Ordenstag ist der 20. Oktober. S. Tafel »Orden II«, Fig. 6.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 443.
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