Soyaux

[633] Soyaux (spr. ßŭajō), 1) Hermann, Botaniker und Reisender, geb. 4. Jan. 1852 in Breslau, studierte Botanik in Berlin, war 1873–76 Mitglied der Loango-Expedition Güßfeldts und ging 1879 im Auftrag des Woermannschen Hauses in Hamburg nach Gabun, um Kaffeeplantagen anzulegen. Nach seiner Rückkehr trat S. 1885 in den Dienst des Deutschen Kolonialvereins, für den er 1886 nach Südbrasilien ging, wo er den untern Camaquam aufnahm. Nach kurzem Aufenthalt in Deutschland ging er 1888 wiederum nach Brasilien, um die Leitung einer Kolonie in Rio Grande do Sul zu übernehmen. Er schrieb: »Aus Westafrika« (Leipz. 1879, 2 Bde.) und »Deutsche Arbeit in Afrika« (das. 1888).

2) Frida, geborne Schanz, Schriftstellerin, geb. 16. Mai 1859 in Dresden, verheiratete sich 1885 mit dem Schriftsteller Ludwig S. (gest. 3. Febr. 1905 in Gardone) und lebt als Mitglied der Redaktion des »Daheim« in Berlin. Sie veröffentlichte unter ihrem Mädchennamen mehrere Bände ansprechender Lyrik: »Gedichte« (2. Aufl., Leipz. 1895); »Neue Gedichte« (das. 1895); »Intermezzo« (Goslar 1901) und eine Gesamtausgabe ihrer »Gedichte« (Bielef. 1906); ferner gehaltvolle und in glückliche Form gekleidete Sprüche und Sinngedichte: »Vierblätter« (7. Aufl., das. 1901); »Ährenlese« (5. Aufl., das. 1905) und »Herdfunken« (2. Aufl., das. 1905); »Filigran«, Novellen in Versen (2. Aufl., das. 1898) und »Unter dem Eschenbaum«, neue Dichtungen (das. 1900). Endlich machte sich S. durch eine größere Anzahl von Jugendschriften bekannt, unter denen »Huberta Sollacher« (2. Aufl., Berl. 1904) hervorgehoben sei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 633.
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