Stoetzer

[73] Stoetzer, 1) Hermann, Forstmann, geb. 22. Mai 1840 in Wasungen, studierte seit 1860 in Eisenach und Berlin, war demnächst im sachsen-meiningischen Staatsforstdienst beschäftigt, 1875–79 Forstmeister des Fürsten Hatzfeldt-Wildenburg zu Schönstein (Rheinprovinz), 1879–80 Professor der Forstwissenschaft in Gießen, wurde 1881 Forstmeister, später Regierungs- und Forstrat in Meiningen, 1890 Oberforstrat und Direktor der Forstakademie sowie Vorstand der Forsttaxationskommission in Eisenach, 1905 Oberlandforstmeister. Er schrieb: »Waldwegebaukunde« (Frankf. 1877, 4. Aufl. 1903); »Waldwertrechnung und forstliche Statik« (das. 1894, 4. Aufl. 1908); »Die Forsteinrichtung« (das. 1898, 2. Aufl. 1908); »Hilfstafeln zur Forsteinrichtung« (das. 1907) und den Abschnitt »Forstbenutzung« in Loreys »Handbuch der Forstwissenschaft« (Tübing. 1887, 2. Aufl. 1903); auch gab er die 2. Auflage von Loreys »Handbuch der Forstwissenschaft« heraus.

2) Louis, preuß. General, Vetter des vorigen, geb. 1. Aug. 1842 in Römhild (Sachsen-Meiningen), gest. 17. April 1906 in Metz. trat 1861 als Freiwilliger in das meiningische Infanterieregiment und nach Verschmelzung des meiningischen mit dem preußischen Heer 1867 in das 51. Infanterieregiment, besuchte 1869–73 (mit Unterbrechung durch den Feldzug) die Kriegsakademie, wurde 1874 als Hauptmann Lehrer an der Kriegsschule in Kassel und gehörte 1881 bis 1891 dem Generalstabe, zuletzt als Abteilungschef im Großen Generalstab, an. Seit 1891 Kommandeur des 32. Regiments in Meiningen, 1894 Brigadekommandeur in Trier, 1898 Kommandeur der 30. Division in Straßburg und im Mai 1901 Gouverneur der Festung Metz, vertrat S. im September den kommandierenden General des 8. Korps, wurde im Januar 1903 General der Infanterie und war seit Mai 1903 als Nachfolger des Grafen Häseler Kommandeur des 16. Armeekorps.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 73.
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