Stolp

[60] Stolp (S. in Pommern), Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Köslin, an der Stolpe, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Belgard-Danzig, Neustettin-Stolpmünde u. a., 26 m ü. M., hat 4 evang. Kirchen (darunter die Marienkirche mit hohem Turm und die im 13. Jahrh. erbaute Johannis- oder Schloßkirche, ehemals Kirche eines Dominikanerklosters) und eine kath. Kirche, Synagoge, ein altes Schloß, ein neues Rathaus, ein Bismarckdenkmal und (1905) mit der Garnison (ein Regiment Husaren Nr. 5) 31,154 Einw., davon 951 Katholiken und 548 Juden, die Eisengießerei und Maschinenbau, Tabak- und Zigarren-, Bernsteinwaren-, Leder-, Kartoffelmehl- u. Dextrinfabrikation, Wollspinnerei und Ziegelbrennerei betreiben; auch hat S. eine Eisenbahn-Reparaturwerkstätte, Dampftischlereien mit Möbelfabrik, 5 Dampfsäge- und eine Dampfmahlmühle. Der Handel, unterstützt durch eine Reichsbankstelle (Umsatz 1906: 212,8 Mill. Mk.), ist lebhaft in Getreide, Vieh, Spiritus, Holz, Fischen und Gänsen. S. hat ein Gymnasium, verbunden mit Oberrealschule, ein Fräuleinstift, ein Invalidenhaus und eine Rettungsanstalt und ist Sitz eines Landgerichts, einer Landschaftsdepartementsdirektion, von zwei Spezialkommissionen, eines Hauptsteueramts und einer Oberförsterei. Zum Landgerichtsbezirk S. gehören die sieben Amtsgerichte zu Bütow, Lauenburg, Pollnow, Rügenwalde, Rummelsburg, Schlawe und S. –

Wappen von Stolp.
Wappen von Stolp.

S. erhielt 1310 deutsches Stadtrecht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 60.
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