Tarascon

[322] Tarascon (spr. -skóng), 1) (T.-sur-Ariège) Stadt im franz. Depart. Ariège, Arrond. Foix, 480 m ü. M., am Ariège und an der Südbahn, hat Reste eines Schlosses (13. Jahrh.), eine Kirche aus dem 17. Jahrh., Eisenbergbau, Hochöfen, Gipsbrüche und (1901) 1136 (als Gemeinde 1445) Einw. 5 km nordwestlich bei Bédeilhac zwei Tropfsteinhöhlen. – 2) (T.-sur-Rhône) Stadt im franz. Depart. Rhonemündungen, Arrond. Arles, am linken Ufer der Rhone, über die eine 450 m lange Kettenbrücke und ein Eisenbahnviadukt nach dem gegenüberliegenden Beaucaire führen, Knotenpunkt der Lyoner Bahn und der Lokalbahn T.-Orgon, hat alte Ringmauern, ein festungsartiges Schloß (im 15. Jahrh. von Ludwig 11. von Anjou und seinem Sohn König René im gotischen Stil erbaut), eine im 12.–15. Jahrh. erbaute gotische Kirche der heil. Martha, die hier einen Drachen getötet haben soll (was jährlich durch Prozessionen gefeiert wird), mit romanischem Portal, Krypte und guten Gemälden, altertümliche Häuser, ein Kommunalcollège, eine Bibliothek, ein Zivil- und ein Handelsgericht, Steinbrüche, Bereitung von Fleischwürsten und (1901) 6136 (als Gemeinde 8885) Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 322.
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