Trockenlegung

[734] Trockenlegung (von Gebäuden) kann auf verschiedene Weise erzielt werden, je nach den Ursachen der Feuchtigkeitserscheinungen in den Umfassungsmauern etc. Die Nässe kann herrühren 1) von hohem Grundwasserstande, 2) von andrängendem Tagewasser, 3) von Schlagregen oder 4) von mangelhafter Lüftung des Gebäudes. Gegen 1) hilft Absenken des Grundwassers etwa mittels Durchbohrung einer wasserundurchlässigen Schicht, auf der das Grundwasser steht, oder mittels umfangreicher Drainage etc.; ferner wagerechte Isolierung der Mauern durch Asphalt, Asphaltplatten oder Sielbelsche Asphaltbleiplatten, die bei alten Gebäuden mittels Sägeverfahrens eingeschoben werden. 2) Andrängendes Tagewasser (Bodenfeuchtigkeit) wird am besten abgehalten durch Ausheben eines Grabens um die Grundmauern, Putzen der letztern mit Zement nach möglichst langer Austrocknung an der Luft, eventuell Anbringung einer Tonpackung davor, Verlegen einer Drainage im Graben, Ausfüllen des Grabens mit Schotter, Anlage eines Traufpflasters aus Kopfsteinen, das in Kies oder leichten Beton gesetzt und mit Kies verfüllt wird. 3) Gegen Schlagregen helfen Isolierung durch vertikale Luftschicht (s. Isolierschichten) oder durch eins der zahlreichen für den Zweck erfundenen Isolierungsmittel (Zement- oder Traßputz) auf gesandetem Asphalt- (Goudron-)anstrich nach Auskratzen der Fugen; dasselbe mit Einschlagen von Drahtstiften, über die hinwegasphaltiert wird; Bekleiden der Wände unter dem Mauerputz mit Fischerscher sägeförmiger Asphaltpappe mit Luftumlauf; Anbringen von Wellendrahtgewebe zwischen Mauer und Bekleidungsschicht aus Dachpappe, Dachleinen, Korkstein oder Mörtel; äußerer Anstrich mit Ölfarbe; Innenanstrich mit Kautschukin und hochgradigem Spiritus u. dgl. 4) Bei der Lüftung, namentlich bei Kirchen erforderlich, muß für Abluft (durch Luftflügel in den Fenstern) und Zuluft (mittels Lüftungstüren) gesorgt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 734.
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