Wachenhusen

[282] Wachenhusen, Hans, Schriftsteller, geb. 1. Jan. 1823 in Trier, gest. 23. März 1898 in Marburg, widmete sich früh der Literatur und begann mit dem Krimkriege die seinem Naturell entsprechende Tätigkeit als Kriegskorrespondent großer Zeitungen. Aus seinen lebensvollen Kriegsberichten entstanden die Bücher: »Von Widdin nach Stambul« (Leipz. 1855) und »Ein Besuch im türkischen Lager« (das. 1855); »Tagebuch vom italienischen Kriegsschauplatz« (Berl. 1859); »Freischaren und Royalisten« (Feldzug Garibaldis nach Neapel, das. 1860; 3. Aufl. 1867); »Vor den Düppeler Schanzen« (das. 1864) 7 »Tagebuch vom österreichischen Kriegsschauplatz« (das. 1866, 4. Aufl. 1867); endlich das aus Berichten an die Kölnische Zeitung entstandene meisterhafte »Tagebuch vom französischen Kriegsschauplatz 1870/71« (das. 1871, 2 Bde.). Zwischendurch nahm er seinen Wohnsitz wiederholt in Paris, das er in mehreren Schriften schilderte, wie: »Das neue Paris« (Leipz. 1855), »Paris und die Pariser« (Berl. 1855), »Die Frauen des Kaiserreichs« (das. 1858, 7. Aufl. 1872); »Pariser Photographien« (Weltausstellungsberichte von 1867, das. 1868). Die Eröffnungsfeier des Suezkanals schilderte er in Zeitungsberichten als Augenzeuge und legte die Eindrücke einer ausgedehnten Nilfahrt nieder in dem Buche »Vom armen ägyptischen Mann. Mein Fellahleben« (Berl. 1871, 2 Bde.). Als belletristischer Schriftsteller trat er mit einer großen Reihe stark auf den äußern Effekt gestellter populärer Romane und Erzählungen auf, von denen die meisten wiederholte Auflagen erlebten. Wir nennen: »Rom und Sahara« (Berl. 1858), »Die bleiche Gräfin« (das. 1862, 6. Aufl. 1894), »Die Gräfin von der Nadel« (das. 1863, 8. Aufl. 1882), »Rouge et noir« (das. 1864), »Um schnödes Geld« (das. 1872, 3. umgearbeitete Aufl. 1884), »Des Herzens Golgatha« (Stuttg. 1873). Er schrieb auch Memoiren: »Aus bewegtem Leben« (Straßb. 1890, 2 Bde.) und zuletzt: »Vom ersten bis zum letzten Schuß, Kriegserinnerungen 1870/71« (Berl. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 282.
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