Weiß-Kunig

[502] Weiß-Kunig (der »weiße König«), das in Prosa geschriebene Gegenstück des Theuerdank (s. Pfinzing), das, halb Chronik, halb Roman, in drei Teilen die Vermählung und Krönung Kaiser Friedrichs III. sowie die Geschichte seines Sohnes Maximilian I. bis zu der Beendigung des venezianischen Krieges erzählt, im ganzen der Geschichte gemäß, aber mit allegorischer Verhüllung der Eigennamen. Auch dieses Werk hatte Maximilian selbst entworfen, darauf aber 1512 durch seinen Geheimschreiber Marx Treitzsauerwein (gest. 6. Sept. 1527) ausführen und vollenden lassen. Ein Kommentar von Maximilians eigner Hand ist unausgeführt geblieben. Gedruckt ward das Werk zuerst (Wien 1775, 2 Bde.) durch Joseph Kurzböck, mit den 237 trefflichen Holzschnitten Hans Burgkmairs (Originaltafeln in Graz); neue Ausgabe von A. Schultz (Wien 1891). Vgl. Liliencron, Der W. Maximilians I. (im »Historischen Taschenbuch«, 1873).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 502.
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