Asclepiadēen

[803] Asclepiadēen (Asclepiadeae, Seiden- od. Schwalbenwurzpflanzen), Familie aus der Klasse der Drehblüthler, mit fünftheiligem, bleibendem Kelche, regelmäßiger, fünfspaltiger Blumenkrone, in der Knospenlage meist dachig; Staubfäden oft monadelphisch, d. h. mit einander verwachsen, der Blüthenstaub in eine wachsartige, kolbenförmige Masse (Pollinaria) zusammengedrängt, welche an die 5 Drüsen der großen fünfkantigen, beiden Griffeln gemeinschaftlichen Narbe eingefügt sind. Die zwei Fruchtknoten werden zu Balgkapseln, u. diese enthalten dachig hängende Samen ohne Eiweiß u. oft mit einem Haarschopfe. Die hierher gehörenden Pflanzen sind krautig od. baum- u. strauchartig, mit Blättern ohne Nebenblätter; sie schließen sich an die Apocyneen an, enthalten scharfe Stoffe u. gewöhnlich einen Milchsaft, Bitterstoffe aber nur in geringer Menge. Die Wurzel einiger, z.B. der Schwalbenwurz, enthält neben Harz, fettem Öle u. Schleim viel Stärke. Der Milchsaft der Seidenpflanze enthält neben Essig- u. anderen Säuren u. Schleim etc. auch Kautschuk. Die emetischen u. scharfen Wirkungen hängen vielleicht von den Extractivstoffen ab. Diese Familie ist in den Tropengegenden ziemlich stark vertreten, nimmt aber von da an schnell ab u. wird bei uns nur durch wenige Gattungen[803] vertreten. Die Wurzel u. Blätter mehrerer Gattungen sind heilkräftig u. mehrere wirken zugleich als Gift. Endlicher theilt sie auf folgende Weise ein: Subordo I.: Periploceae, Periploca L. u. a.; Subordo II.: Secamoneae, Secamone R. Br., Toxocarpus Wight et. Arn. u. a.; Subordo III.: Asclepiadeae verae; Tribus I.: Cynancheae: Astephanus R. Br., Metastélma. R. Br., Schubertia Mart. et, Zucc., Ditassa R. Br., Holostemma R. Br., Cynanchum L., Vincetoxicum Mönch., Solenostemma Hayn., Calotropis R. Br., Asclepias L., Acenates ell.; Trib. II.: Gonolobeae: Gonolobus Rich.; Trib. III.: Pergularicae, Subtrib. I.: Hoyeae, Sarcolobus R. Br., Tylophora R. Br., Hoya. R. Br., Stephanotis Thouars. u. a.; Subtrib. II.: Stapelieae: Leptadenia Rob. Br., Fischeria De C., Ceropegia L., Stapelia L. u. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 803-804.
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