Canōsa

[640] Canōsa, Stadt am Ofanto in der neapolitanischen Provinz Bari; Weizenbau; 4100 Ew. – C. ist das alte Canusium, eine durch Handel blühende Stadt in Daunia (Apulien) am Aufidus, nahe bei dem Schlachtfelde von Cannä, wohin sich der Rest des römischen Heeres flüchtete. Es soll von Diomedes gegründet sein. 209 v. Chr. hier Sieg der Römer unter Marcellus über die Punier unter Hannibal, s. Punische Kriege. Die Canusische Wolle, von gelblicher Farbe, war sehr gesucht. Unter den Römern fing C. an, im Wohlstande zu sinken, obgleich es eine Colonie war (Colonia Aurelia Augusta Pia) u. kam im Mittelalter ganz herab. 1694 wurde es durch ein Erdbeben verwüstet. 1712 erhielt Tiberius Capece wegen seiner, dem Erzherzoglichen Hause geleisteten Dienste den Titel eines Fürsten v. C. In der Nähe von C. wurden 1803 alte Gräber entdeckt, beschrieben von Millin (Par. 1813).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 640.
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