Dalwigk

[655] Dalwigk, eine in beiden Hessen, in Waldeck u. Rheinpreußen angesessene, seit 1813 in den Freiherrnstand erhobene Familie; stammt aus dem im Dreißigjährigen Kriege zerstörten Dorfe Dalwig im jetzigen Fürstenthum Waldeck u. führt seine Ahnen bis in das 12. Jahrh. zurück; 1332 erhielten die D. von Trier die Burg Schaumburg u. 1473 Schloß u. Amt Lichtenfels zu Lehn, von welchem Lehen sich die beiden blühenden Hauptlinien nennen, deren gemeinschaftlicher Stammvater Reinhard v. D. zu Schaumburg (st. 1462) war. I. Hauptlinie: [655] Dalwigk-Lichtenfels, gegründet von Johann (st. 1493): A) Speciallinie Lichtenfeks-Campf, evangelischer Confession, gestiftet von Reinhard Ludwig (st. 1650), jetziger Chef: 1) Freiherr Reinhard, Sohn des 1844 verstorbenen Freiherrn Reinhard, geb. 1802, ist seit 1850 großherzoglich hessischer Ministerpräsident u. zugleich Minister des großherzoglichen Hauses, des Äußern u. Innern, u. vermählt mit Mathilde von Coehorn; B) Speciallinie Lichtenfels-Lichtenfels zu Boisdorf, katholischer Confession, gegründet von Bernhard Heinrich (st. 1632), jetziger Chef: 2) Freiherr Julius, Sohn des 1855 verstorbenen Freiherrn Karl, geb. 1816; er ist vermählt mit Anna geb. Freiin v. Boeselager-Heeßen; sein Sohn Franz Karl ist geb. 1852. II. Hauptlinie: Dalwigk-Schaumburg, gestiftet von Reinhard (st. 1507), ist evangelischer Confession: A) Schaumburg-Hoof, gegründet von Ludwig; jetziger Chef: 3) Freiherr Hans Reinhard Karl Ernst August, Sohn des verstorbenen Freiherrn Johann Friedrich, geb. 1820; er ist nicht vermählt; sein Cousin Reinhard Emil Friedrich ist 1830 geb.; B) Schaumburg-Dillich, gegründet von Johann (st. 1614); diese Linie erlosch 1814 mit Wilhelm Friedrich Ernst, worauf Dillich an die Hoofer Linie fiel, welche diese neue Linie gründete; jetziger Chef: 4) Freiherr Georg, Sohn des 1835 verstorbenen Freiherrn Ernst Heinrich Ludwig, geb. 1825; er ist Lieutenant in österreichischen Diensten u. vermählt mit Mathilde geb. Biermann.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 655-656.
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